Juni 2002


Alghero / Sardinien

Wir bekommen unseren ersten Besucher an Bord. Daniel, vom Zürichsee, will mit uns die Überfahrt von Sardinien nach Menorca mitmachen. Er kommt am 2. Juni mit dem Flugzeug in Alghero an und am nächsten Tag geht's gleich los. Da zeigte sich schon zum ersten Mal die Problematik der fixen Termine. Während den vergangenen 4 Tagen hätten wir immer mit einem schönen Nordostwind rüber segeln können. Der Wind war nun am Drehen und es wurde zunehmend Süd und Südwest, also sehr ungünstig für uns. Anstatt mit der schönen Brise zu segeln mussten wir nun einen grösseren Teil unter Motor zurücklegen.

Mahon / Menorca

Mahon war unsere erste Station auf Menorca. Da mussten wir zum ersten Mal auf unserer Reise auch für die Übernachtung mit dem eigenen Anker bezahlen. Wenn eine Stadt auch bei den Ankerlieger abkassiert, ohne etwas für deren Sicherheit oder sonst was zu bieten, stösst das bei mir schon etwas faul auf. Doch was soll's. Die Altstadt von Mahon war trotzdem gemütlich.

 

Unsere phantastische Begegnung mit einer Walfischherde

Nachdem wir mit Daniel noch den Osten und Norden von Menorca besegelt hatten, verliess er uns wieder Richtung Schweiz. Für uns hiess es nun, weiter nach Mallorca zu segeln. Auf dieser Überfahrt hatten wir unser bisher eindrücklichstes Erlebnis.

Während einer Flaute entdeckte ich auf dem Radar immer wieder, in ca. 8 Meilen Entfernung, ein Objekt, welches aber immer wieder verschwand. Neugierig geworden änderten wir unseren Kurs, um festzustellen, was das sein könnte. Plötzlich sah ich mit dem Feldstecher am Horizont etwas, das aussah wie Rauch. In meiner Phantasie dachte ich, es könnte eventuell ein Schiffbrüchiger sein, welcher Rauchzeichen von sich gibt. Also nochmals eine Kurskorrektur und direkt darauf zu. Nach kurzer Zeit sahen wir aber nicht nur ein vermeintliches Rauchzeichen, sondern sicherlich mehr als zehn nebeneinander. Plötzlich wurde uns bewusst, das sind keine Rauchzeichen, sondern das ist eine grosse Walfischherde. Wir näherten uns vorsichtig bis auf ca. 150 Meter und begannen die Menge der Tiere zu zählen. Es müssen gegen 30 Tiere gewesen sein. Auf einmal, wie auf ein Kommando, kam eine Gruppe der Herde direkt auf uns zugeschwommen. Wir stellten unseren Motor ab und warteten gespannt und natürlich auch mit einem etwas mulmigen Gefühl im Magen, was nun passieren wird. Die Tiere kamen immer näher. Sie umkreisten unsere MOMO. Einige tauchten sogar unter uns durch, um auf der anderen Seite wieder gemütlich aufzutauchen. Nun sahen wir auch erst die richtige Grösse der Tiere. Die Wale waren knapp so lang wie unsere MOMO, also ca. 12-13 Meter. Die bulligen Köpfe machten einen eher gefährlichen Eindruck und entsprachen ganz und gar nicht ihrem friedlichen Verhalten. Die Tiere drehten sich im Wasser, tauchten ab und wieder auf und das in einem Abstand von 1 bis 2 Meter von uns. Theoretisch hätten wir einige der Tiere sogar berühren können. Plötzlich aber rumpelte es an der Bordwand. Einer hatte unser Boot, als er sich so wohlig im Wasser drehte, leicht berührt. Nun kam bei uns, da wir ja nicht wussten, wie wir uns eigentlich richtig hätten verhalten müssen, doch etwas Angst hoch. Auf so eine Situation waren wir überhaupt nicht vorbereitet gewesen. Ich stellte den Motor an und wir begannen mit ganz langsamer Rückwärtsfahrt den Rückzug aus der Herde. Zum Glück waren die Wale nur auf den beiden Seiten und am Bug des Bootes. Als wir uns ca. 30 Meter zurückgezogen hatten, schwammen die Wale wieder zum Rest der Herde zurück und auch wir setzten unsere Reise fort.

Es brauchte eine längere Zeit, bis wir mit der Verarbeitung des soeben Erlebten beginnen konnten. Wir haben immer gedacht, einen Wahlfisch auf dem offenen Meer zu sehen, muss etwas eindrucksvolles und gewaltiges sein. Eine ganze Herde und dann erst noch mittendrin zu sein, hatten wir uns gar nie vorstellen können. Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir ein solch ungewöhnliches Erlebnis schon zu Beginn unserer Reise erleben durften.

PS. Trotz intensivem Nachschauen in den verschiedensten Büchern, kenne ich bis heute immer noch nicht den genauen Namen "unserer" Wale.
Wenn mir da jemand weiterhelfen könnte, wäre ich sehr froh um eine Rückmeldung.


Aus grosser Distanz
sah das aus wie Rauch

Jetzt erkennt man schon
die Wale
Wir hören das Pusten Nun kommen sie näher ...

... und immer näher

Der bullige Anblick Einer hat eine Zeichnung
auf dem Rücken
Ein anderer taucht
daneben auf

Nun sind sie schon ganz
nahe beim Boot
Diese Gruppe blieb immer
auf Distanz
Da hörten wir ihr schnaufen
schon sehr gut
Was für Kolosse da schwimmen Näher geht's nimmer Immer wieder der mit der
Zeichnung

Einige tauchten unter
dem Boot durch
Distanz zum Boot, 0 Meter Auf engem Raum Einige drehen sich im
Wasser

Der mit dem grossen Maul Diese Fleischberge
Nochmals diese Kraft Jetzt sind einige
vor dem Bug
Immer wieder, der Wal
mit der Zeichnung

Nun verlassen sie uns und
gehen weiter ihren Weg




Mallorca

Ballermann, Putzfraueninsel usw. wird da immer wieder geschrieben. Daher kam ich mit sehr viel Skepsis und Vorurteilen auf diese Insel. Doch welch falsche Vorstellung hatte ich da. Mallorca ist, ausserhalb der bekannten Ballungszentren, eine sehr schöne Insel. Wir waren sechs Wochen lang in kleinen Häfen und schönen Buchten vor Anker. Wir konnten Segeln, Baden, Schnorcheln und das Leben geniessen. Der Monat war vorüber, bevor er eigentlich begann.


Containerschiff am
Ankerplatz
Royal Clipper am Tag ... ... und in der Nacht Wo ist den unsere Ankerbucht

Kleine Pause nach einer
Inselwanderung

Daniel, segeln macht müde,
oder?

Abendstimmung in der
Cala Caragol

Die Naturschutzinsel
Cabrera
Der nördliche Leuchtturm
von Cabrera
Yvonne hält Ausschau
auf die Bucht ...
... und dieses Panorama
sieht sie
Blick Richtung Norden Das alte Fischerdorf Dani kommt zu Besuch Abendessen mit meinem
Sohn Daniel
Abendessen mit unseren
Profitauchern aus den
Malediven
Andrea, doch nicht mit
den Fingern Essen
Prost Andrea und Heinz Die MOMO unter
Passatsegel
Vollmondnacht
 
Nach einem Jahr ohne
Coiffeurbesuch sehe ich
aus wie ein echter Hippie

Yvonne versucht sich nun
als Coiffeuse

Nicht schlecht, doch ... ?