Juni 2010



Rückkehr auf unsere MOMO

Was vor ein paar Monaten noch in weiter Ferne schien, war über Nacht nun ganz nahe. Das  Rückreisedatum zu unserer MOMO in California stand bereits vor der Türe. Es ist immer wieder dasselbe. Ich denke, es ist noch genügend Zeit vorhanden, doch dann zerrinnt sie mir zwischen den Fingern.

Yvonne mit ihrem Seiden-schmuck in Erlenbach ...
...und auch am Kunsthand-
werker Märit in Bern.
Meine tatkräftige Hilfe als lebender "Spiegelhalter"

Die Wohnung ist geräumt, und die Taschen gepackt.
Ich nehme Abschied von Dällebach Kari ... ... und Yvonne von ihren Oberthal-Kaninchen. Herzliche US-Begrüssung von Bob und Kirsti ... ... in ihrem Haus, mit Blick
auf San Francisco.

Der Juni war wiederum vollgepackt mit Aktivitäten. Yvonne hatte zwei Ausstellungen mit ihrem Seidenschmuck, welche beide sehr zeitaufwendig waren. Der Erfolg und die super Abwechslung vom normalen Alltag, waren aber mehr als nur eine Entschädigung dafür.
Die Kunsthandwerk-Ausstellung in Erlenbach war auf einem sehr hohen Niveau und der Kunsthandwerkmarkt in Bern fand bei strahlendem Sonnenschein statt. Das tolle Erlebnis dieser beiden Märkte spornte Yvonne ungemein an. Sie freute sich schon auf die Herstellung weiterer Seidenschmuckkreationen. Ich kann sie mir schon vorstellen, wie sie in einsamen Ankerbuchten, irgendwo im nirgendwo, wieder den gesamten Salon in Beschlag nehmen wird.

Ankunft bei der MOMO
im Nappa Valley.
Zuerst hiess es natürlich wiederum ... putzen ... ... dann weiter putzen und dann nochmals putzen.

Jetzt geht unsere MOMO zurück ins Wasser.
Nun kommt der grosse Moment für die Patrioten. Einige Boote in der Marina bieten ideale Brutplätze ... ... welche von den Vögeln auch eifrig benützt werden. Einige lassen sich nicht aus der Ruhe bringen.

Müde kamen wir in San Francisco an und wurden bereits am Flughafen von Kristi und Bob erwartet.
In einem fremden Land anzukommen und von einheimischen Freunden herzlich empfangen zu werden, ist ein Gefühl, welches ich allen wünsche.
Kristi und Bob haben bereits zwischen 1972 und 74 ihre Weltumsegelung gemacht.
Ihre grosse Reise haben sie noch zu einer Zeit unternommen, als man nicht einmal von einem Navigationssystem Namens GPS, zu träumen wagte.

Unten angehängt ist ein kleiner Bericht zu lesen, welcher damals, im Anschluss an ihre Blauwasserreise, in einer grossen amerikanischen Segelzeitschrift erschienen ist.

Nach einer Übernachtung in ihrem Haus, welches zuoberst auf einem Hügel steht und eine traumhafte Aussicht über Oakland und San Francisco bietet, trafen wir unsere MOMO unbeschadet an. Sie war aussen zwar sehr schmutzig, doch sonst in tadellosem Zustand. Nein, das stimmte eigentlich nicht ganz. Die Plexifenster mussten alle ersetzt werden. Das 15 mm dicke Plexiglas war absolut blind. Auf der Aussenfläche fanden sich nur vereinzelte Spuren der letzten 10 Segeljahre. Innwendig aber, da gab es Millionen von kleinen Rissen.

Unsere Plexifenster sind von den UV-Strahlen total blind geworden.
Das Demontieren war
eine echt harte und zeitraubende Arbeit.
Das sorgfältige Auftragen von Sikaflex, dem absolut besten Kleber.
Einsetzen der Scheiben ... ... Schutzpapier weg ... ... ungetrübte Durchsicht.

Wenn ich MOMO heute noch einmal baute, so würde ich an ihr nicht viele Veränderungen vornehmen … eine jedoch ganz bestimmt: auf Plexiglas verzichten.

Hier, auf der doch abgelegenen Marina in California, war dies jetzt praktisch ein Ding der Unmöglichkeit. Auf meine Erkundigungen hin, musste ich die Möglichkeit, alle Fenster mit speziell gehärtetem Glas zu ersetzten, rasch begraben.
Am Boot müssten zu viele Anpassungen durchgeführt werden und dann war da auch die lange Lieferfrist des Glases.
So wurde halt Plexi durch Plexi ersetzt und der nächste Besitzer unserer MOMO, hat dann in 10 Jahren die gleiche Arbeit erneut auszuführen.

Das gleiche Problem hat sich übrigens auch bei allen Dach- und Seitenluken der bekannten Bootszubehörfirma Lewmar eingestellt. Auch hier sind alle Plexifenster inzwischen blind geworden. Da heute noch die genau gleichen Modelle im Verkaufssortiment des Herstellers sind, wollte ich bei ihm nur das zugeschnittene Plexiglas kaufen. Doch weit gefehlt. Das Glas alleine würde mir nicht verkauft. Ich könne nur das gesamte Fenster bestellen …

Auch das ist eine Geschäftspolitik … wenn auch bestimmt keine gute. Es gibt nämlich ausgezeichnete Hersteller aus Australien, welche in Europa noch nicht ganz so bekannt sind. Uns nützt dies jetzt leider nichts mehr, doch alle zukünftigen Bootsbauer und -besitzer sollten daran denken.

Nach 10 Tagen intensiver Unterhaltsarbeiten waren wir soweit, dass das Abenteuer San Francisco Bay und der Abstecher in das Delta, beginnen konnte.

Kirsti und Bob
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Weltumsegelung 1972-74_Seite 01

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