Juni 2012
Tuamotus, Atoll Toau
Unser letzter Stopp auf den Tuamotus war in Toau ... der Heimat von Valentine und Gaston.
Valentine wurde hier geboren und lebt nun mit ihrem Mann und der Familie der jüngeren Schwester,
hier weiterhin auf dem idyllischen dem Atoll.
Sie leben weitgehend vom Fischfang und den ankommenden Seglern. Diese werden hier (natürlich nur wer will)
voll in ihren Alltag integriert. Man fühlt sich wie ein kleiner Teil ihrer Familie.
Wir halfen, wenn irgendwo Not am Manne und natürlich auch der Frau, war. Das ging vom Fische vorbereiten
für den Verkauf nach Fakarava, bis hin zum Palmmatten flechten.
Die angrenzenden Motus wollten wir natürlich auch erkunden, inklusive Schnorcheln im glasklaren Wasser.
Doch der soziale Kontakt stand, wie immer bei uns, eindeutig im Vordergrund.
So wurde auch der Tauschhandel mit den schwarzen Perlen von Valentine und Yvonne voll genutzt.
Da wechselten plötzlich Shampooflaschen und Olivenöl, Deodorant und Küchentücher, Ketchup und Sonnen-
brillen, Lippenpomade und Sonnencréme, den Besitzer. Es war eine typische "win-win-Situation".
Als Valentine dann noch die, von Yvonne neu kreierten, Papierseekarten-Halsketten sah, wollte sie unbedingt
zwei Stück davon haben.
Plötzlich zauberte sie aus der Tasche drei grössere und sehr schöne Perlen hervor und der Tausch war
wiederum perfekt. Valentine stolzierte von da an mit Yvonne's Papierschmuck umher und machte somit
unbewusst Werbung für Yvonne.
Später, in Bora Bora, sah eine amerikanische Seglerin den Papierschmuck an Yvonne's Hals und bestellte
gleich zwei Stück davon. Sie erklärte uns, dass sie den Schmuck schon bei Valentine gesehen hätte und
seither begeistert davon wäre.
So wurden aus den eigentlich eingeplanten 2-3 Tagen Aufenthalt, plötzlich deren zwölf.
Papeete, auf Tahiti
Nach einer kurzen, zweitägigen Überfahrt sind wir am frühen Morgen des 3. Juni, in Papeete, auf Tahiti
angekommen. Der Unterschied zu den ruhigen und sauberen Tuamotus war für uns unvorstellbar gross.
Der Gegensatz, von den unbewohnten Atollen zu dieser Stadt mit beinahe 100'000 Einwohnern ... mit all
dem Lärm und seinem Abfall, hätte nicht grösser sein können.
Kaum angekommen, planten wir eigentlich schon wieder unsere Weiterreise. Wir wollten hier so schnell
wie möglich wieder weg, doch spielte das Wetter zu diesem Zeitpunkt leider gerade etwas verrückt.
Relativ starke Winde und Segelboote, welche trotz gesetztem Anker, im Ankerfeld umher drifteten.
Dass gutes Ankern nicht jedes Seglers Ding ist, wussten wir seit langem, doch hier ging es wirklich bunt
zu und her.
Also, rasch möglichst alles Benötigte einkaufen und dann, mit dem passendem Wind, weiter nach
Moorea ... denn dies hier ist absolut nicht unsere Welt.
Ich betone, „unsere Welt“, denn es gibt wirklich Segler, welche Monate, ja Jahre hier verbringen ...
Moorea, Baie d'Opunohu
Nach einer, für einmal sehr kurzen und easy Überfahrt, landeten wir in Moorea. Wir ankerten nicht in der
berühmten Cooks Bay, sondern in der für uns viel schöneren Bay d'Opunohu.
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Exotic in den ...
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... verschiedensten ... |
... Formen. |
Hier gab es jeden Abend spektakuläre
Sonnenuntergänge und die landschaftliche
Umgebung war imposant und sehr
beeindruckend.
Obwohl Moorea touristisch auch voll
erschlossen ist, konnte es seine sympathische
und irgendwie heimelige Atmosphäre
weitgehend beibehalten.
Anstelle der grossen Hotelbunker findet man hier, zum Glück, praktisch nur die kleinen, mit Palmenwedel
bedeckten, typischen polynesischen Häuschen.
Beim Schnorcheln, Rochen Streicheln, einer Inselrundfahrt mit einem Scooter und verschiedenen Wanderungen,
rauschte uns einmal mehr die Zeit davon ... und dies immer wieder, wegen dieser doofen 90 Tage-Visaregelung.
Huahine und Raiatea
Nach einer weiteren Nachtfahrt und bei leicht ruppiger See, erreichten wir Huahine.
Die Südwestspitze von Huahine war uns, als "DER" Geheimtipp empfohlen worden. Leider haben aber verschiedene
Charterfirmen, dies ihren Kunden auch auf den Routenplan geschrieben ... und somit kann man sich vorstellen,
wie belebt dieser Ankerplatz dann schlussendlich war.
Dann kam noch hinzu, dass uns das Wetter, mit seinen kräftigen Regenschauern, ganze drei Tage auf dem Boot
blockierte. So mussten wir die wenigen sonnigen Momente gezielt ausnutzen, um wenigstens etwas von der Insel
zu entdecken.
Als sich das Wetter kurz zu beruhigen schien, flitzten wir ab nach Raiatea. Für diese, nur knapp 4-stündige
Überfahrt, mussten wir, notgedrungen, den 3-Meter-Schwell akzeptieren.
In Uturoa, der zweitgrössten Stadt von Französisch Polynesien, konnten wir gratis am Stadtdock festmachen ...
bevor es wieder zu regnen begann. Wenn ich regnen schreibe, dann meine ich natürlich den tropischen
Regenschauer und nicht, den uns bekannten, leichten Landregen.
Segler sollten ja eigentlich nicht allzu sehr wasserscheu sein und so wanderten wir, trotz Regen, auf den Tapioi,
den Hausberg von Uturoa.
Mit dem Kreuzfahrtschiff "Paul Gauguin", momentan unsere Nachbarn im Hafen von Uturoa, war ein wenig Leben
in das verschlafene Städtchen und seinen Hausberg gekommen.
Am ersten sonnigen Tag, besorgten wir uns wiederum einen Scooter und umrundeten die Insel. Im urchigen
Bärndeutsch würden wir sagen, es war eine richtige "Blueschtfahrt".
Sobald wir das Städtchen verlassen hatten, führte uns die leere Strasse gemütlich entlang des Meeres.
Sehenswertes, ausser der wirklich schönen Aussicht, war aber auch hier Mangelware.
Tahaa
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Polynesisches Hotel.
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Blick auf Bora Bora ... |
... und hier beim ...
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... Sonnenuntergang. |
Von Tahaa, der kleinen
Schwesterinsel von Raiatea,
kann man den besten Blick
nach Bora Bora erhaschen.
Diesen wollten wir uns
natürlich nicht entgehen
lassen und ankerten für
zwei Nächte, an einem
leider sehr ungeschützten Ankerplatz, auf der Westseite der Insel. Nach den spektakulären Sonnenuntergängen
und dem Besuch eines Korallengartens, zwang uns der aufkommende Wind aber zur sofortigen Weiterfahrt.
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