März 2012



La Crux

Zurück in La Crux wurden noch die letzten Details mit Michelle und Marc, von der SY Cheers, besprochen und
die SSB Funkfrequenzen und Zeiten abgestimmt, damit der tägliche Funkkontakt untereinander auch wirklich
funktionieren sollte.

Letzter Besucher.
Gracias y adios Mexico.

Stündlich stieg nun die innere Anspannung, standen uns doch knappe
3000 Seemeilen, das heisst über 5000 ungewisse Kilometer bevor.
5000 Kilometer, auf welchen wir auf uns alleine angewiesen sein werden.

Keine Hilfe bei einem Schaden am Boot und auch keine medizinische
Notversorgung.

So heisst es für den nächsten Monat: Selbst ist der Mann/Frau






Ankunft auf den Marquesas


Nach 25 Tagen auf hoher See erreichten wir wohlbehalten die Marquesas. Unser Landfall war am Ostermontag
auf Hiva Oa.
Ob der Genugtuung, es geschafft zu haben, waren die Strapazen der Überfahrt und der unangenehme Schwell relativ
schnell vergessen. In der Erinnerung werden zum Glück die überwiegend schönen Momente bleiben.

Hier sind einige Bilder von der Überfahrt und unsere 16 Positionsreporte.

Abendstimmung über
der Weite des Pazifiks.

Der Schwell lässt sich nur sehr schwer in einem Bild festhalten...

... doch über Yvonne kann man ihn schon eher sehen ... 00°00,00 S ... Wir über- queren zum 3. Mal den Äquator.
Das Äquator-Ständchen für Neptun:
I am sailing
Ein Draht in der vorderen Unterwante ist gerissen. Gewaltige Squalls kreuzten mehrmals unseren Kurs. Wir und die defekte Genua, begrüssen Hiva Oa, auf den Marquesas. Frankreich, Polynesien,
Marquesas, die Q-Flagge
= volles Programm.
Endlich angekommen ... und die Welt ist wieder in Ordnung.
























+ + + + + +




Datum: Montag, 9. April 2012
Positionsreport Nr. 16
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuevo Vallarta Mexico nach Hiva Oa, auf den Marquesas Islands

UTC Zeit: 21:00
MOMO-Bordzeit: 12:30
Tage unterwegs: Ankunft in Hiva Oa nach 25 Tagen und 7 Stunden

Anker-Position: 09°48.200 S / 139°01.847 W
Wetter: 25 % bewölkt
Bereits zurückgelegte Distanz: 2‘795 SM
Noch verbleibende Meilen: 00,00 SM

Kommentar von Bruno:
Der Ostermontag, 9. April 2012, war für MOMO und seine Crew ein Freudentag. Endlich sind wir auf
den Marquesas angekommen.
Die beiden Anker sind fest im Sand eingefahren und das Boot hat sich im schwachen Wind
eingependelt. MOMO liegt nun beinahe so ruhig, wie zu Hause in der Badewanne.

In weiter Ferne sind nun bereits die 25 Tage auf hoher See, mit dem vielen Geschaukel und mit dem
Starkwind und seinen Flauten.

Die Aussicht von unserem Cockpit ist echt exotisch. Wir sehen Palmen, hohe dunkle Vulkanberge,
Dschungel und kleine tropische Häuschen.
Junge, sportliche Polynesier flitzen geräuschlos
in ihren speziellen Auslegerbooten an uns Yachties
vorbei. Auf den ersten Blick eine total friedliche Idylle.

Morgen Dienstag um neun Uhr, haben wir den Termin zum Einklarieren und erst dann, sind wir
richtig und ganz offiziell in Französisch Polynesien angekommen.


Kommentar von Yvonne:
Nun ist meine Welt wieder in Ordnung und ich werde heute Nacht wie ein „Herrgöttli“ schlafen.

Uns erwartet hier wiederum eine ganz andere Kultur und ich bin gespannt, wie die Polynesier ihre
Welt erleben und leben, liegen diese Inseln im Pazifik doch sehr weit weg von dem „wichtigen“
Weltgeschehen und unserer hektischen Zivilisation.



+ + + + + +


Datum: Sonntag, 8. April 2012
Positionsreport Nr. 15
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuevo Vallarta Mexico nach Hiva Oa, auf den Marquesas Islands

UTC Zeit: 23:00
MOMO-Bordzeit: 14:00
Tage unterwegs: 25.Tag auf hoher See

Position: 09°17.151 S / 138°06.251 W
Kurs: 220°
Speed über Grund: 2.8 Kn
Wetter: 25 % bewölkt
Windrichtung: ESE
Windstärke: 5 - 8 Kn
Schwell: 1.5 Meter / mixt / ca. 9 Sekunden
Bereits zurückgelegte Distanz: 2‘725 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 75 SM

Kommentar von Bruno:
Noch eine Nacht, dann haben wir auch diese lange Etappe hinter uns. Bin gespannt, was von ihr in
meiner Erinnerung zurück bleiben wird. Meistens vergisst ja der Mensch das Unangenehme relativ
rasch und nur das Positive bleibt länger haften.
Für unseren Landfall, morgen Ostermontag in Hiva Oa, haben wir bereits Kontakt mit einem
Agenten aufgenommen. Es ist das erste Mal, dass wir das ganze Einklarierungsprozedere nicht selber
machen werden. Und dies hat einen ganz speziellen Grund. Alle ankommenden Segler, ausser die
aus den EU-Ländern, müssen den Betrag eines Rückflugtickets bei der Ankunft in Französisch
Polynesien hinterlegen. Das heisst, sie verlangen von uns, für zwei Personen ca. 4‘000.-- €.
Dieses Depot bekommt man dann bei der Ausreise zwar wieder zurück erstattet, jedoch aber nur in
Form von Polynesischen Franc. Diese müssen dann wieder, natürlich mit einigen Kursverlusten,
zurückgewechselt werden.
Da hat die Schweizer Regierung grossartige Freizügigkeitsabkommen mit der EU, jedoch werden
diese sehr einseitig ausgelegt. Die Polynesier können als EU-Bürger unbeschränkt in die Schweiz
kommen und wir Schweizer müssen hohe Geldbeträge hinterlegen und ihr Land nach drei Monaten
schon wieder verlassen.
Wie man sieht, auch im sogenannten „Paradies“ am anderen Ende der Welt, werden wir von der
schwachen Schweizer Politik eingeholt.



Kommentar von Yvonne:
Seit 3 Tagen haben wir wieder genügend Wind, um schön vorwärts zu kommen. Aber ich kann es
gar nicht mehr richtig geniessen. Mein Pfupf isch dusse. Über die lange Zeit hat die dauernde
Bewegung den grössten Teil meiner Lebensgeister aufgefressen.
Doch Morgen, werden wir in Hiva Oa ankommen. Ich kann es kaum erwarten ... !!!!!!!

Ich bin dankbar, dass wir die ganze Strecke gut hinter uns gebracht haben. Es war doch eine
happige Herausforderung. Doch meine Devise ist, wenn du es nicht selber erlebt hast, weisst du
nicht, wie es ist. Und darum habe ich meinen ganzen Mut zusammen genommen und zu dieser
Reise eingewilligt.

Aber ich dachte nicht, dass das ewige Geschaukel, über diese lange Zeit, so an meinen Kräften nagt.
Nun weiss ich es, und ich sage euch mit Bestimmtheit, für mich gibt es in Zukunft keine so lange
Etappe mehr.


+ + + + + +


Datum: Freitag, 6. April 2012
Positionsreport Nr. 14
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuevo Vallarta Mexico nach Hiva Oa, auf den Marquesas Islands

UTC Zeit: 05:00
MOMO-Bordzeit: 21:00
Tage unterwegs: 23.Tag auf hoher See

Position: 06°56.151 S / 135°33.150 W
Kurs: 225°
Speed über Grund: 5.5 Kn
Wetter: 10 % bewölkt
Windrichtung: ESE
Windstärke: 8 -12 Kn
Schwell: 2.5 Meter / mixt / ca. 8 Sekunden
Bereits zurückgelegte Distanz: 2‘525 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 275 SM

Kommentar von Bruno:
Als Blauwassersegler erlebt man ein psychisches Hoch extrem hoch und dementsprechend ein Tief,
auch wirklich als absoluter Tiefpunkt. In den letzten 23 Tagen haben wir beides zur Genüge erlebt.
Nur ein wenig mehr oder weniger Wind, kann die Bordstimmung extrem beeinflussen.
Zu Hause, in dem „normalen“ Arbeitsalltag, bemerkt man sowas nebensächliches wie den Wind,
überhaupt nicht mehr.

Damit ihr auch unter dem Begriff „3 Meter Schwell“, Euch etwas Konkretes vorstellen könnt, habe ich
hier ein kleines Beispiel:
Ihr steht im Garten vor dem Haus, dann werdet ihr plötzlich angehoben und seit innerhalb einer
Sekunde
im ersten Stock oben. Einmal kann das ja noch lustig sein, doch wenn sich dies ca. alle
8 Sekunden wiederholt, 24 Stunden lang ….


Momentan ist an Bord wieder alles i. O. und wir hoffen, dass der Landfall auf Hiva Oa planmässig
am Montag erfolgen wird.



Kommentar von Yvonne:
Ich sage nur noch: Ich will jetzt endlich auf den Marquesas ankommen!

+ + + + + +


Datum: Mittwoch 4. April 2012
Positionsreport Nr. 13
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuevo Vallarta Mexico nach Hiva Oa, auf den Marquesas Islands

UTC Zeit: 04:00
MOMO-Bordzeit: 21:00
Tage unterwegs: 21.Tag auf hoher See

Position: 04°45.840 S / 133°10.250 W
Kurs: 225°
Speed über Grund: 1.5 Kn
Wetter: 40 % bewölkt
Windrichtung: NNE
Windstärke: 3 - 5 Kn
Schwell: 2.5 Meter / mixt / ca. 8 Sekunden
Bereits zurückgelegte Distanz: 2‘340 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 460 SM

Kommentar von Bruno:
Im letzten Kommentar schrieb ich noch von sagenhaften 2 – 3 Knoten Fahrt und dachte, dies sei
der absolute Minusrekord. Doch leider weit gefehlt. Am Dienstag und heute Mittwoch gab es einen
neuen MOMO-Speedminusrekord. Mit zeitweise nur noch einem Knoten Fahrt bewegen wir uns übers
Wasser.
Um dem leidigen Schaukeln etwas zu entrinnen, motorten wir nun wiederum die beiden letzten Tage.
So konnte die Moral der Crew kurz über dem absoluten Nullpunkt leicht stabilisiert werden.
Wir kommen so den Marquesas immer, wenn auch langsamer als geplant, näher.
Die Dieseltankanzeige ihrem „empty“-Zeichen auf der Anzeige aber natürlich auch. Dies wäre
eigentlich nicht ein so grosses Problem, denn auf Hiva Oa können wir wieder volltanken.

Doch nun bekamen wir heute eine Email von einem befreundeten Segler, welcher bereits dort
angekommen ist. Seine kurze Mitteilung lautete. Die Marine-Dieseltankstelle ist defekt, es gibt
keinen Diesel mehr zu kaufen. Super, und unser Tank ist bis dahin total leer.


Kommentar von Yvonne:
Diese Passage zerrt unheimlich an meinen Kräften, körperlich, aber auch nervlich.
Erstens ist es die Dauer und zweitens die Schaukelei, ohne Wind, im Schwell aus 2 verschiedenen
Richtungen.
Ich wollte so viel machen, diese Zeit nützen und geniessen, doch jetzt liege ich nur lustlos herum
und dies frustriert mich umso mehr. Ja, diese Reise nach Polynesien wird mir nicht geschenkt.

Meine Freundin hat mich heute gefragt: wie lange seid ihr noch unterwegs?
Wir wissen es nicht und, so wie die Wettervorhersage aussieht, nimmt der Wind in den nächsten
Tagen nicht zu.



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Datum: Montag, 2.April 2012
Positionsreport Nr. 12
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuevo Vallarta Mexico nach Hiva Oa, auf den Marquesas Islands

UTC Zeit: 23:00
MOMO-Bordzeit: 16:00
Tage unterwegs: 19. Tag auf hoher See

Position: 02°28.950 S / 130°58.510 W
Kurs: 227°
Speed über Grund: 3 Kn
Wetter: 30 % bewölkt
Windrichtung: NNE
Schwell: 2.5 Meter / aus E / ca. 8 Sekunden
Bereits zurückgelegte Distanz: 2‘160 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 640 SM

Kommentar von Bruno:
Nach nur einem Tag ist der Passatwind leider wieder eingeschlafen. Ich habe den Eindruck, dass er mit
uns ein wenig Katz und Maus spielt.
Er zeigt uns immer wieder kurz, wie schön, dass das Segeln im Passat sein könnte, um uns dann gleich
wieder in dem doofen Schwell sitzen zu lassen.
So kommt halt unser treuer, eiserner Freund Gustav wieder mal vermehrt zum Einsatz.
Der Volvo Penta musste gestern die ganze Nacht und heute praktisch den ganzen Tag lang
ununterbrochen arbeiten. Er macht seinen Job nun schon seit Jahren absolut zuverlässig und ohne
zu klagen. Daher möchte ich dieser schwedischen Boots-Motorenfirma auch einmal einen grossen
Dank aussprechen. Es gibt heute leider nicht mehr viele Lieferanten, welche Produkte liefern, die
länger als bis zum Ende der Garantiezeit, zur vollen Zufriedenheit des Käufers, arbeiten.

Seit einer Stunde ist wieder ein Hauch Wind über dem Wasser spürbar. Wir haben jetzt beide
Genuas ausgebaumt und „segeln“ mit sagenhaften 2 – 3 Knoten Fahrt dem Ziel entgegen.


Kommentar von Yvonne:
Der Schwell nimmt mir momentan jegliche Energie und daher fällt mein Kommentar heute aus.


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Datum: Samstag, 31. März 2012
Positionsreport Nr. 11
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuevo Vallarta Mexico nach Hiva Oa, auf den Marquesas Islands

UTC Zeit: 23:00
MOMO-Bordzeit: 16:00
Tage unterwegs: 17. Tag auf hoher See

Position: 00°04.960 S / 128°10.2446 W
Kurs: 225°
Speed über Grund: 4.5 Kn
Wetter: 10 % bewölkt
Windrichtung: ESE
Windstärke: 8 -10 Kn
Schwell: 1.0 Meter / aus NE / ca. 12 Sekunden
Bereits zurückgelegte Distanz: 2‘006 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 875 SM

Kommentar von Bruno:
Vor zwei Tagen schrieb ich:
„Wir sehnen uns nach normalem tropischem Wetter und dem ruhigen Passatsegeln.“

Nur einige Stunden später ist es Wirklichkeit. Wie aus dem Nichts bläst nun seither der Passatwind.
Zuerst noch aus Südosten, dann drehte er auf Ost und hat er sich da nun eingependelt.
Mit seinen nur ca. zehn Knoten Windstärke ist er leider gerade an der untersten Grenze, damit wir
noch anständig vorwärtskommen. Doch lieber so, als dass die schwierigen Wetterbedingungen der
letzten Woche zurück kommen.

Heute Samstag, 31. März 2012 um 13:45 Uhr, war ein ganz spezieller Moment für MOMO und seine
kleine Crew. Wir überquerten jetzt bereits zum dritten Mal den Äquator.
Zur Ehre von Neptun (und hoffentlich auch von mir) spielte Yvonne auf ihrer Querflöte, den Song
von Rod Steward: I am sailing.
In diesem Augenblick kroch, trotz 30 Grad im Schatten, eine leichte Gänsehaut an meinem nackten
Rücken hoch. Ein gewisser Stolz über die erbrachte Leistung breitete sich aus.
Nun bin ich bereits seit 11 Jahren mit Yvonne und der MOMO unterwegs und habe viel von der weiten
Welt gesehen und erlebt.



Kommentar von Yvonne:
Ja, auch für mich war es ein intensiver Moment. Obwohl auf der Weite des Wassers überhaupt
nichts von diesem Äquator zu sehen war, zählte ich auf unserem GPS die Sekunden … und als dann
die Anzeige auf 00°000,00S sprang, kamen mir die Tränen.

Heute Abend werden wir noch einmal ein bisschen feiern. Ich werde ein paar letzte Schätze aus
dem Kühlschrank holen und ein kleines Festessen kochen: Safranrisotto mit Champignon, Kapern
und getrockneten Tomaten, Rohschinken, Kabissalat mit selbstgezogenen Sprossen und als Dessert
gönnen wir uns heute, zu Feier des Tages, eine ganze Tafel Lindt Schokolade (gekauft in Mexiko).



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Datum: Donnerstag, 29. März 2012
Positionsreport Nr. 10
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuevo Vallarta Mexico nach Hiva Oa, auf den Marquesas Islands

UTC Zeit: 18:00
MOMO-Bordzeit: 12:00
Tage unterwegs: 15. Tag auf hoher See

Position: 02°51.960 N / 125°18.240 W
Kurs: 215°
Speed über Grund: 5.5 Kn
Wetter: 100 % bewölkt / Regen
Windrichtung: NE
Windstärke: 10 Kn, in den Böen über 30 Knoten
Schwell: 3.0 Meter / aus NE / ca. 8 Sekunden
Bereits zurückgelegte Distanz: 1‘876 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 1‘025 SM

Kommentar von Bruno:
Nun sind wir schon den zweiten Tag in der ITC-Zone. In dieser Zone treffen das nördliche und das
südliche Wettersystem aufeinander. Um diese Jahreszeit bewegt sie sich meisten so zwischen
06 bis 09 Nord.
Wir haben nun das Pech, dass diese Zone anscheinend in uns verliebt ist und uns hartnäckig verfolgt.
Schon den zweiten Tag sind wir nun umgeben von bedrohlichen, pechschwarzen Regenwolken.
Diese haben die blöde Angewohnheit, genau über uns ihre Wasserlast auszuschütten. Gut, einen
Vorteil hat das, denn nun ist das Deck unserer MOMO absolut frei vom Salzwasser.
Wenn eine Regenwand über uns hinweg zieht, schnellt der Wind innerhalb von Sekunden auf
30 und mehr Knoten. Grosse Genua sofort einrollen und dann die kleine setzen.
In diesem Moment kommt schon leichte Hektik auf.
Nach dem Durchzug der Regenfront fällt der Wind sofort wieder unter 10 Knoten und dies ist bei
diesem Seegang eindeutig zu wenig für uns. Dann muss sofort die kleine Genua reingenommen
werden und die grosse Genua kommt raus. Das ganze wiederholt sich x-mal am Tage und ich kann
versichern, dies macht nun eindeutig keinen Spass mehr.
Wir sehnen uns nach normalem tropischem Wetter und dem ruhigen Passatsegeln.


Kommentar von Yvonne:

Bruno hat mir immer wieder von den schönsten Segelbedingungen auf dem Pazifik vorgeschwärmt.

Und schlussendlich hat er mich überzeugt, dass wir die Reise durch die Südsee unbedingt noch
machen sollten. Nun sitz ich da in diesem Geschaukel, mit der verliebten ITCZ und möchte am
liebsten Aussteigen. Ich sehne mich sooooo sehr nach festem Grund und einer ruhigen Nacht, ohne
Radaralarm, Segelmanöver, Ungewissheit, wie sich der Wind entwickelt und hoffe, dass von
Bruno’s Südsee-Versprechungen doch noch etwas wahr wird.



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Datum: Dienstag, 27. März 2012
Positionsreport Nr. 09
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuevo Vallarta Mexico nach Hiva Oa, auf den Marquesas Islands

UTC Zeit: 18:00
MOMO-Bordzeit: 12:00
Tage unterwegs: 13. Tag auf hoher See
Position: 05°43.540 N / 122°49.550 W
Kurs: 215°
Speed über Grund: 4.5 Kn
Wetter: 10 % bewölkt
Windrichtung: NE
Windstärke: 10 Kn
Schwell: 2.0 Meter / aus N / ca. 11 Sekunden
Bereits zurückgelegte Distanz: 1‘726 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 1‘174 SM

Kommentar von Bruno:
Seit zwei Tagen keine Informationen von Bord der MOMO. Dies hat einen Grund und zwar folgenden.
Der Sonntag begann mit herrlichem Passatsegeln. Beide Genuas ausgebaumt. Wenn auch, wie ja
bereits gewohnt, ziemlich rollig und doch machten wir gute Fahrt nach Südwesten.
Am frühen Nachmittag verdunkelte sich der Himmel und die ersten Squalls waren am Horizont
auszumachen. Für die nicht Hochseesegler: Squalls sind kleine lokale Gewitterfronten mit teilweise
sehr starken Winden und viel Regen.
Während des Tages hatten wir diese Starkwindzellen recht gut im Griff, da wir immer rechtzeig
reffen konnten. Dann kam die Nacht. Absolut stockdunkel und nur noch der Radar kündigte die
Squalls an. Leider aber nicht alle. Eine traf uns mit voller Wucht und wir waren leider noch nicht
ganz vorbereitet.
Mit 35 Knoten Windstärke, 3-4 Meter hohen Wellen ringsherum und waagrecht fliegendem Regen,
wurden wir wie ein Spielzeugbötchen hin und her geschüttelt. Und dies alles in stockdunkler Nacht.

Der Sonntag begann wiederum ganz friedlich. Passatsegeln und die ersten beiden
Mahi Mahi (Golddoraden) waren gefangen. Wiederum am frühen Nachmittag änderte das Wetter
rapide. Diesmal kamen keine vereinzelten Squalls, sondern ein grosses, auf keiner Wettervorhersage
vermerktes Sturmtief mit starkem Wind aus dem Süden.
Wir erkannten es frühzeitig und bereiteten uns darauf vor. Die Windgeschwindigkeit pendelte sich
für die nächsten fünf Stunden zwischen 30 bis 40 Knoten ein. Unser Windmesser bestätigte uns später,
dass die stärkste Böe die 45 Knoten überstiegen hatte. Trotz dem jetzt nur noch Leintuch grossen
Vorsegel, erreichten wir eine Spitzengeschwindigkeit von über 10 Knoten.
Wir verschlossen alle Luken und die Eingangsschiebetüre und machten es uns in der MOMO, den
Umständen entsprechend, recht gemütlich.
Mit dem Wissen und dem Vertrauen in unsere MOMO, segelten wir die nächsten Stunden Richtung
Westen, also weg von unserem eigentlichen Ziel.
Somit wird unsere Reisedauer auf die Marquesas bestimmt um einen Tag verlängert werden. Doch
was bedeutet schon ein Tag mehr, wenn dadurch das Boot und die Crew sicher und ohne grössere
Schäden am Ziel ankommen werden.


Kommentar von Yvonne:

Wir waren und sind uns ja bewusst, dass in unserem Team, die Natur die Regeln bestimmt, wir können
uns nur anpassen. Wenn man aber dann so mitten drin streckt, macht es absolut keinen Spass, man
kann nur ausharren und hoffen, dass es nicht noch schlimmer kommt, die Momente sind sehr intensiv,
ein Cocktail von verschiedenen Gefühlen.

Nachher ist man um eine tiefe Erfahrung reicher und stolz, die ganze Situation so gut gemeistert zu
haben. Und wie Bruno schon erwähnt hat, mit MOMO fühlen wir uns sicher.



+ + + + + +


Datum: Samstag, 24. März 2012
Positionsreport Nr. 08
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuevo Vallarta Mexico nach Hiva Oa, auf den Marquesas Islands

UTC Zeit: 23:00
MOMO-Bordzeit: 17:00
Tage unterwegs: 10. Tag auf hoher See

Position: 09°37.900 N / 119°37.100 W
Kurs: 215°
Speed über Grund: 6 Kn
Wetter: 70 % bewölkt
Windrichtung: NE
Windstärke: 12 Kn
Schwell: 2.0 Meter / aus N / ca. 8 Sekunden
Bereits zurückgelegte Distanz: 1400 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 1590 SM

Kommentar von Bruno:
Schon seit 10 Tagen ist nur noch Wasser um uns herum. Der Schwell, von Alaska oben
herkommend, macht sich hier immer noch unangenehm bemerkbar. Die Tagesroutine hat sich
inzwischen eingependelt.

Morgens um 9:00 ist Funkrunde mit der Cheers-Crew. Dann arbeitet unser Pactor und lädt uns die
aktuellsten Wetterfaxe und Gribfiles runter. Anschliessend gibt es ein ausgiebiges Frühstück.
Nach dem Abwasch, welcher an Bord der MOMO ein Bluejob ist, habe ich frei. Das heisst, nun
kommen kleine Unterhaltsarbeiten an die Reihe. Motor und Generator kontrollieren.
Diverse Fischleinen ausbringen. Immer wieder die Segel, dem leicht wechselnden Wind anpassen.
Unterlagen über die Marquesas studieren usw. usw.

Zwischendurch bleibt natürlich noch genügend Zeit, um endlich einmal in aller Ruhe gute
Bücher zu lesen. Nach dem Abendessen kommt dann die nächste Funkrunde mit Cheers und
anschliessend der Roll-Call mit der Puddle Jump Runde.

So vergeht momentan der Tag auf der kleinen Welt der MOMO. Total autonom, selber verantwortlich
für alles und fernab des Weltgeschehen.


Kommentar von Yvonne:

Nun bin ich wieder an einem Punkt angekommen, wie damals beim Bau der MOMO, wo ich
wunderschöne Fotos
der Südsee anschaue und interessante Berichte über Land und Leute lese.

Ich muss mich ganz bewusst motivieren, damit ich nicht den Koller bekomme. Ich hoffe ganz fest,
dass, wenn wir in ca. 2 Tagen die Hälfte der langen Strecke hinter uns gebracht haben, sich meine
Stimmung wieder anhebt. Ich möchte einfach nur noch ankommen.

Zum Glück ist die Bordstimmung immer noch gut. Wir können immer noch Rücksicht auf einander
nehmen, die Gefühle respektieren, zusammen sprechen und lachen.

Nur bei einer hektischeren Situation wird es etwas lauter und gereizter. Aber welche Bordfrau kennt
das nicht, da muss man nicht 10 Tage auf hoher See sein.



+ + + + + +


Datum: Donnerstag, 22. März 2012
Positionsreport Nr. 07
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuevo Vallarta Mexico nach Hiva Oa, auf den Marquesas Islands

UTC Zeit: 23:00
MOMO-Bordzeit: 17:00
Tage unterwegs: 08.Tag auf hoher See

Position: 14°36.83 N / 113°05.180 W
Kurs: 240°
Speed über Grund: 5 Kn
Wetter: leicht bewölkt
Windrichtung: NE
Windstärke: 10 Kn
Schwell: 2.0 Meter / aus NNW / ca. 8 Sekunden
Bereits zurückgelegte Distanz: 1015 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 1875 SM

Kommentar von Bruno:
So schnell ändert sich die Gefühlslage auf hoher See. Gestern war alles so ziemlich zum davon
schwimmen. Kein Wind, hoher Schwell, schlagende Segel, Stimmung absolut in der Bilge.
Heute ist der Schwell auf erträgliche 2 Meter zurück gegangen und ich habe das Gefühl, dass wir
nun den nördlichen Passatwind erreicht haben. Er ist zwar mit ca. 4 Bft. noch relativ schwach,
doch bringt er uns mit immerhin 4 bis 5 Knoten stündlich etwas näher zu den Marquesas. Stündlich
ist in unserem Fall eigentlich eine falsche Zeitangabe, denn es verbleiben immer noch knappe
400 davon. Also rechnen wir lieber in Tagen, dann sind es nur noch ca. deren 16.


Kommentar von Yvonne:

Wie Bruno oben erwähnt hat, wurde für auch mich der Alltag auf MOMO um einiges erträglicher und
wir konnten uns heute sogar eine Dusche leisten. Das Stehen im Duschenraum war zwar noch immer
eine akrobatische Leistung, doch das Gefühl danach, war umso duftender.
Als "Landmensch" kann man sich bestimmt nur schwer vorstellen, welches Glücksgefühl eine Dusche
und ein frisch gewaschenes T-Shirt auslösen können.



+ + + + + +


Datum: Dienstag, 20. März 2012
Positionsreport Nr. 06
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuevo Vallarta Mexico nach Hiva Oa, auf den Marquesas Islands

UTC Zeit: 18:00
MOMO-Bordzeit: 12:00
Tage unterwegs: 06. Tag auf hoher See

Position: 14°36.83 N / 113°05.180 W
Kurs: 215°
Speed über Grund: 7 Kn
Wetter: leicht bewölkt
Windrichtung: NNE
Windstärke: 15 – 20 Kn
Schwell: 2.5 – 3.0 Meter / aus NNW / ca. 8 Sekunden
Bereits zurückgelegte Distanz: 675 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 2120 SM

Kommentar von Bruno:
Gestern war der bislang unangenehmste Segeltag. Der schwache Wind und
der Schwell waren so gegensätzlich, dass wir uns entschlossen, alle Segel runter und nur unter
Motor zu fahren.
Heute ist alles komplett anders. Ein super Wind aus der richtigen Richtung, was uns eine Fahrt von
über 7 Knoten beschert. Mit diesem Speed können wir viel Kraft aus den hohen Wellen des Schwells
nehmen und unser Bordalltag ist keine akrobatische Übung mehr.
Der erste Fisch war auch schon an der Angel, doch hat er unsere Leine einfach zerrissen und ist mit
dem Köder auf und davon. Der muss riesig gewesen sein.


Kommentar von Yvonne:

Nun haben wir einen Viertel der Strecke bereits hinter uns, doch was noch vor uns liegt, kommt mir
unendlich vor.
Überleg dir einmal, was du alles in diesen vier Wochen machst, in denen wir MOMO „nur“ von Mexico
zu den Marquesas segeln.
Eine kleine Abwechslung in unserem Alltag sind die täglichen Funkgespräche mit unseren Freunden
Michelle und Mark von der SY Cheers, welche ungefähr 50 Meilen hinter uns segeln.
Wir tauschen unsere aktuellen Positionen aus und manchmal auch noch etwas „bla bla“, doch es tut
einfach gut ihre Stimmen zu hören.



+ + + + + +


Datum: Sonntag, 18. März 2012
Positionsreport Nr. 05
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuevo Vallarta Mexico nach Hiva Oa, auf den Marquesas Islands

UTC Zeit: 24:00
MOMO-Bordzeit: 18:00
Tage unterwegs: 04. Tag auf hoher See

Position: 16°49.2 N / 110°32.1 W
Kurs: 245°
Speed über Grund: 4 - 5 Kn
Wetter: leicht bewölkt
Windrichtung: NNE
Windstärke: 06 - 08 Kn
Schwell: 1.5 - 2.0 Meter / aus NNW / ca. 6 Sekunden
Bereits zurückgelegte Distanz: 468 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 2320 SM

Kommentar von Bruno:
Der Wind bläst immer noch mit weniger als 10 Knoten. Dafür hat der Schwell zugenommen.
Dies ist für MOMO und seine Passagiere nicht gerade ideal. Da der Bootsspeed jetzt knapp unter
5 Knoten liegt, macht sich der immer stärker werdende Schwell sehr negativ bemerkbar.
Die Versuchung ist gross, einfach unseren eisernen Freund (Motor) zu starten.

Mal sehen was die nächsten Stunden bringen, denn sonst ist es aus mit der Ruhe an Bord.
Doch ist ein wenig Motorenlärm immer noch angenehmer, als total durchgeschaukelt zu werden.


Kommentar von Yvonne:

Letzte Nacht hatte ich meine erste kleine Krise. Mein Körper wird ununterbrochen hin und her
geworfen, um die Ohren haben wir den ständigen Lärm von Wind, Wellen und Autopilot und wenn
ich mir vorstelle, dass dies noch für weitere 3 Wochen so weitergeht.

Ich habe mich auf ein mentales und körperliches Abenteuer eingelassen. Sehr spannend.

Heute Morgen habe ich dann mit meiner Tagesstruktur angefangen: Nach dem Frühstücksabwasch,
Querflöte spielen, Französisch lernen und Yoga, so gut es bei dieser Schaukelei geht.
Ich darf mich von dieser ständigen Bewegung nicht unter kriegen lassen, es benötigt sehr viel
Energie.


+ + + + + +


Datum: Donnerstag, 17. März 2012
Positionsreport Nr. 04
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuevo Vallarta Mexico nach Hiva Oa, auf den Marquesas Islands

UTC Zeit: 24:00
MOMO-Bordzeit: 18:00
Tage unterwegs: 03. Tag auf hoher See

Position: 19°01,2 N / 107°40.9 W
Kurs: 230°
Speed über Grund: 3 Kn
Wetter: bewölkt
Windrichtung: NW
Windstärke: 03 - 06 Kn
Schwell: 1.0-1.5 Meter / aus NNW / ca. 8 Sekunden
Bereits zurückgelegte Distanz: 205 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 2540 SM

Kommentar von Bruno:
Der Wind ist eingeschlafen. Die Vorhersage für morgen Samstag verspricht noch weniger, von
der für unsere Fortbewegung benötigten Energie. Wir können dies nur geduldig akzeptieren.
Heute ist auch an Bord der MOMO Samstag. Samstagabend in der Schweiz bedeutet: Playoff-Time.
Ob Bern gewinnt, oder auch nicht, an unserem Bordleben ändert dies nichts. Doch würden mich
die Playoff-Resultate natürlich schon noch immer interessieren.


Kommentar von Yvonne:

Wir tümpeln auf dem Pacific. Ringsherum nur Weite, blaues Wasser und warme Temperaturen.
In dieser Situation schwirren uns die unmöglichsten Gedanken durch den Kopf. Bruno denkt ans
Eishockey und ich wandere in Gedanken durch einen saftig grünen Frühlingswald.



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Datum: Donnerstag, 16. März 2012
Positionsreport Nr. 03
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuevo Vallarta Mexico nach Hiva Oa, auf den Marquesas Islands

UTC Zeit: 24:00
MOMO-Bordzeit: 18:00
Tage unterwegs: 02. Tag auf hoher See

Position: 19°01,2 N / 107°40.9 W
Kurs: 230°
Speed über Grund: 5.5 Kn
Wetter: leicht bewölkt
Windrichtung: NNE
Windstärke: 08-12 Kn
Schwell: 1.0-1.5 Meter / aus NNW / ca. 10 Sekunden
Bereits zurückgelegte Distanz: 205 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 2540 SM

Kommentar von Bruno:
Langsam beginnen wir uns an den Segelalltag zu gewöhnen. Die Seebeine werden von Stunde
zu Stunde stärker und das Geschaukel kann so besser akzeptiert werden.
Bis jetzt noch keine Fischangel im Wasser, denn im Moment hätte ich doch noch einige Mühe,
einen Fisch zu filetieren.


Kommentar von Yvonne:

Heute geht es mir schon einiges besser. Ich konnte sogar schon etwas Kleines kochen
und, sehr wichtig, auch Essen.


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Datum: Donnerstag, 15. März 2012
Positionsreport Nr. 02
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuevo Vallarta Mexico nach Hiva Oa, auf den Marquesas Islands

UTC Zeit: 24:00
MOMO Bordzeit: 18:00
Tage unterwegs: 01. Tag auf hoher See

Position: 20°11,3 N / 106°08.1 W
Kurs: 227°
Speed über Grund: 6.5 Kn
Wetter: leicht bewölkt
Windrichtung: NNW
Windstärke: 12-18 Kn
Schwell: 1.5-2.0 Meter / aus NNW / ca. 10 Sekunden
Bereits zurückgelegte Distanz: 65 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 2835 SM

Kommentar von Bruno:
Endlich Leinen los. Der erste Tag war nicht gerade pures Segelvergnügen. Der sehr unangenehme
Sea of Cortez-Schwell machte sich noch einmal voll bemerkbar.
Zum Start wurden wir so richtig durchgeschüttelt. Den Sichtkontakt zu unseren Freunden, von der
SY Cheers, haben wir schon verloren.

Ab jetzt ist nur noch Wasser rund um uns herum. Das Weltgeschehen ist plötzlich in weiter Ferne,
denn die Welt ist jetzt auf die Grösse unserer MOMO zusammengeschrumpft.

Ab jetzt sind wir total auf uns alleine angewiesen und ich hoffe, dass wir alle kommenden Probleme
meistern können.


Kommentar von Yvonne:

Liege noch flach. Heute leider kein Kommentar zu Lage der Nation.


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Datum: Mittwoch, 14. März 2012
Positionsreport Nr. 01
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuevo Vallarta Mexico nach Hiva Oa, auf den Marquesas Islands

UTC Zeit: 14:00
MOMO Zeit: 08:00
Tage unterwegs: 0. Tag auf hoher See / letzter Tag auf dem Ankerplatz

Position: 20°44,937 N / 105°21.957 W
Kurs: 0°
Speed über Grund: 0 Kn
Wetter: wolkenlos
Windrichtung: 0
Windstärke: 0 Kn
Schwell: 0.3 Meter / aus SW / 12 Sekunden
Bereits zurückgelegte Meilen: 0 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 2900 SM


Kommentar von Bruno:
MOMO ist, soweit ich es beurteilen kann, in bester Verfassung. Die Wassertanks und der Dieseltank
sind voll. Bei mir beginnt es nun definitiv auch zu kribbeln. Das Unberechenbare und Ungewisse,
welches vor uns liegt, zeigt seine Wirkung. Morgen Donnerstag beginnt unser nächstes, grosses
Abenteuer.



Kommentar von Yvonne:
Meine Nervosität muss ich gar nicht erwähnen, ich schlottere beinahe.
Ich erledige heute noch die letzten Gemüseeinkäufe und Bruno geht noch einmal ins Internetcafé,
ihr seht, das www hat auch den Admiral der MOMO fest im Griff.