November
2006
Wickenburg
Nachdem
uns die Geister von Chloride unbehelligt wieder ziehen liessen, machten wir uns
auf den Weg nach Wickenburg. Dieses, auf den ersten Blick eher unscheinbare und
kleine 5'000-Einwohner-Städtchen in Arizona, hätten wir eigentlich nicht
einmal bemerkt, wenn uns nicht von irgendwo zu Ohren gekommen wäre, dass
hier immer im November ein bedeutendes Bluegrass Festival stattfindet. Ich,
als alter Country- und Bluegrass-Fan, wollte mir diese Gelegenheit natürlich
nicht entgehen lassen. Also beschlossen wir, hier eine kleine, zweiwöchige
Reisepause einzuziehen. Da
wir für das eigentliche Festival aber einige Tage zu früh in Wickenburg
angekommen waren, hatten wir die Gelegenheit, für einmal das Leben auf einem
"Langzeit-Mobilhome-Campground" etwas intensiver mit zu bekommen. Ein
solcher Park ist, aus unserer Sicht gesehen, eigentlich mehr ein Altersheim in
beweglichen Häusern. Der
Zufall wollte, dass am Tag nach unserer Ankunft, der alljährlich nur einmal
stattfindende yard sale (Flohmarkt) angesagt war. Da auf diesem grossen Campground
die Stellplätze mit über 95 % von fest installierten Mobilhomes und
nur von ca. 20 mobilen Campern belegt waren, war ich gespannt, was die Bewohner
da so alles anzubieten hatten. Den genauen Altersdurchschnitt der Parkeinwohner
kenne ich nicht, doch wenn ich mich unter ihnen, mit meinen schon stolzen 57 Jahren,
immer wieder als kleiner "Junior" fühlte, kannst Du Dir sicher
vorstellen, wie hoch dieser war. Auf
dem yard sale wurde dann auch so alles angeboten, was sich über die Zeit
angesammelt hatte. Vom unglaublichen Kitsch bis hin zu ein paar Rosinen, war alles
vorhanden. Beim Schlendern durch den Park ergaben sich sofort verschiedene lustige
Gespräche. So auch, als ich eine praktisch ungebrauchte und sehr stabile
Ruder-Fitnessmaschine, zu einem symbolischen Spottpreis erstand. Der, natürlich
weit über 70 Jahre alte Mann, erklärte mir, dass er dieses Gerät
kürzlich von seinem Sohn erhalten habe. Die Maschine brauche ihm nur Platz
im Mobilhome und überhaupt, in seinem Alter sitze er doch nicht mehr auf
so ein Gerät und mache dann noch so stumpfsinnige Bewegungen. Mir und
meiner Gesundheit, soll diese Einstellung nur recht sein. Jedenfalls kann man
nun des Öfteren einen schwitzenden Schweizeroldie neben unserem MOMObil sehen.
So hoffe ich sehr, dass ich damit, dem leider ein wenig träge machenden Camperleben,
ein Schnippchen schlagen kann.
Ausflug
mit George Auch
nachdem mich unser direkter Nachbar, ein Hüne von 1.98 Metern, einige male
auf dem neuen Rudergerät schwitzen sah, bewahrte dieser immer noch, ausser
dem unverbindlichen "Hi", eine leicht kühle Distanz zu uns. Dies
änderte sich erst, als Yvonne unsere frisch gewaschene Wäsche hinter
unserem MOMObil zum Trocken aufhängte. Das war für Ihn nun doch
endlich Grund genug, um näher mit uns ins Gespräch zu kommen. Ihn störe
es ja eigentlich nicht, aber "Ihr verstösst gegen die Vorschriften,
denn in den USA sei es absolut nicht erwünscht, öffentlich Wäsche
aufzuhängen." Ob das wirklich stimmt, weiss ich nicht genau. Fakt jedenfalls
ist, auf allen bisherigen Campingplätzen war "das öffentliche Trocknen
der Wäsche" wirklich strikte verboten. Du musst Dir vorstellen:
Hier in Wickenburg betrug die Luftfeuchtigkeit sagenhafte 20 %, ein leichter Wind
wehte, die Sonne schien und die Temperatur betrug ca. 28 Grad. Bessere Bedingungen
zum Wäschetrocknen kann es gar nicht mehr geben und das Trocknen geht hier
erst noch schneller, als mit dem Energie fressenden Tumbler. Wir verlängerten
diese kleine Diskussion mit George auf eine knappe halbe Stunde und nahmen anschliessend
die absolut trockene Wäsche wieder von der Leine. Da das "Tumblern"
eigentlich gegen unser Prinzip verstösst, wurde von nun an nur noch am Abend
gewaschen und die Wäsche dann über Nacht trotzdem draussen aufgehängt.
Nun
war bei George das Eis gebrochen und er wollte alles über unsere bisherige
Reise erfahren. Dazu luden wir Ihn und seine Frau zu einem währschaften Schweizeressen
ein. Bei Älplermakkaroni und einem Glas Wein hörten sie etwas ungläubig
unsere Geschichte. Hier zeigte sich uns wieder einmal, wie wenig weit der Welthorizont
des durchschnittlichen Amerikaners ist. Dass es ausser den USA noch ein Europa
oder Südamerika gibt, wissen sie meistens gerade noch, doch schon nur, wie
dort die verschiedenen Länder heissen
. das ist dann vielfach "Bahnhof"
für sie. George kannte sich, geografisch gesehen, in den USA erstaunlich
gut aus, doch ist das halt nur ein relativ kleiner Teil der gesamten Welt. Als
Revanche für das Abendessen, welches ihm nach anfänglicher Skepsis dann
doch noch schmeckte, wollte er uns unbedingt am nächsten Tag die Wüste,
in der Umgebung von Wickenburg, zeigen. Mit seinem kleinen Jeep konnte er aber
nur immer eine Person mitnehmen. Natürlich wollte er nun, dass zuerst Yvonne
mit ihm mitfahre. Nach anfänglicher Zurückhaltung und auch nachdem uns
die Frau von George versichert hatte, dass er wirklich absolut "harmlos"
sei, willigte Yvonne ein.
So
ging mein Navigator dann am nächsten Morgen, vorsichtshalber doch noch mit
dem Pfefferspray bewaffnet, auf diese Wüstentour. Als sie das Stadtgebiet
verlassen hatten, öffnete George das Handschuhfach und legte seinen geladenen
Revolver, einsatzbereit, neben den Fahrersitz. Nachdem Yvonne anscheinend langsam
die Luft angehalten und unruhig auf dem Sitz hin und her gerutscht war, machte
George nur die knappe Bemerkung, dass hier ein Einheimischer niemals unbewaffnet
in die Wüste fahre. Sie brauche keine Angst zu haben, dies sei nur eine kleine
Vorsichtsmassnahme, sonst nichts. Einmal mehr: andere Länder, andere Sitten.
Nebenbei
sei doch auch erwähnt, dass Yvonne die wirklich interessante vierstündige
Tour, dann trotzdem noch geniessen konnte. George nahm mich am nächsten
Tag auf die gleiche Rundtour mit, hatte fachmännische Erklärungen bereit
und er zeigte auch mir wirklich einige interessante Ecken dieser Gegend. Einzig
bei den wilden Pferden, welche er schon am Vortag Yvonne gezeigt hatte, wurde
er dann plötzlich ein wenig verlegen. Diese Tiere wollte ich unbedingt
auf einem Foto verewigt haben. Dazu musste er mich aussteigen lassen, damit ich
näher an die Pferde ran gehen konnte. Eigentlich würden echte Wildpferde
nun vor mir wegrennen, doch nichts dergleichen geschah. Im Gegenteil, auf meine
Aufforderungen hin, kam eines der Tiere sogar noch näher auf mich zu, um
einige Streicheleinheiten einzuziehen. Auf der Weiterfahrt und dem anschliessenden
Gespräch, über die angeblichen Wildpferde, verstand George die Welt
nicht mehr.
Ein paar Tage später, kurz vor unserer Abreise, kam Yvonne
noch in den Genuss einer Canyontour. Diesmal ging es durch ein, nur noch ein wenig
Wasser führendes Flussbett, hoch. Durch enge Einschnitte und, im wahrsten
Sinne des Wortes, über Stock und Stein und mit hoch spritzenden Wasserfontänen,
fuhr George den Canyon hoch und runter.
Ein
Bluegrass Festival Unter
freiem Himmel, in der grossen Everett Bowman-Rodeo-Arena, fand dieser Anlass statt.
Hier sollte nun, mein in Las Vegas erstandener Stetson-Westernhut, erstmals so
richtig zur Geltung kommen
. habe ich mir eigentlich gedacht, doch ging dieser
im Meer der anderen Hütte buchstäblich unter. Ich denke, dass ich keinen
Mann gesehen habe, der hier ohne Westernhut herumlief. Absolut
stilgerecht
war natürlich auch der Sheriff, welcher immer wieder, hoch zu Pferd, seine
Kontrollrunden drehte.
Die verschiedenen Profigruppen, mit für uns
unbekannten Namen, zogen das Publikum in ihren Bann. Während
den drei Tagen, wurde uns Bluegrass vom Feinsten geboten. Zwischendurch traten
dann immer wieder die Amateure auf, um ihre Arizona-Champions auf der Geige, als
Gruppe, als Duett usw. zu erküren. Hier waren die Qualitätsunterschiede
aber dann leider schon beträchtlich. Von überragend bis "Yvonne
hast du mir bitte die Ohropax", war alles vertreten. Das letztere war aber
glücklicherweise wirklich die grosse Ausnahme.
Ein ähnlicher
Anlass in der Schweiz würde unter Ländler- und Folkloreveranstaltung
laufen. Hier gehört so etwas aber zum normalen Alltag und wir hatten einen
riesigen Spass, dabei zu sein.
Die
etwas andere Toilette Die
weiblichen Leserinnen können nun ruhig schon zum nächsten Artikel wechseln,
denn das Müsterchen, welches ich hier noch erzählen möchte, verstehen
naturgemäss nur die Männer. Speziell, wer weiss wie verklemmt die
Amis im Bezug auf Moral, Sex, oben ohne usw. sind, kann sich vielleicht noch besser
vorstellen, wie ungewöhnlich die folgende Geschichte ist.
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Das
doch etwas spezielle Pissoir .... | Um
hier sein "Geschäft" zu verrichten, muss man schon cool sein.
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Ich
selber bin ja nicht unbedingt prüde, doch was ich da beim Besuch des männlichen
"Stillen Örtchens", auf der Rodeo-Festival-Arena vorfand, verschlug
mir doch den Atem, oder verursachte mir mindesten einige Probleme beim gewöhnlichen
Wasserlassen.
Normalerweise sind in den USA die einzelnen Männer auf
dem Pissoir, wie bei uns in der Schweiz auch, mit kleineren Wänden abgeschirmt.
Hier in Amerika sind diese meistens sogar speziell hoch und gross. So kam
ich nun also in das betreffende, neuere Toilettengebäude und war sehr überrascht,
an Stelle des erwarteten Pissoirs, so ca. auf Kniehöhe, einfach einen länglichen
Brunnentrog vor zu finden. Einige Männer standen Schulter an Schulter und
entleerten seelenruhig ihre Blase. Nach dem ersten Staunen hörte ich
ein bekanntes Toilettengeräusch, welches aber nicht vom Wasserlassen kommen
konnte. Ich drehte mich leicht nach links und hätte beinahe lauthals herausgelacht.
Da waren noch drei normale Toilettenschüsseln. Auf einer sass ein Mann mit
heruntergelassenen Hosen und putzte sich gerade gemütlich seinen Hintern.
Warum ich das so genau weiss? Die drei Toiletten hatten keine Türen! Die
Fotos konnte ich leider erst nach dem Ende des Festivals, also ohne Betrieb auf
den Toiletten, machen, denn ich hatte Angst, dass mich die Cowboys sonst eventuell
am nächsten Galgen gelyncht hätten.
Das
MOMObil in der Werkstatt Da
wir, das heisst natürlich unser MOMObil,
ab einer bestimmten Fahrtgeschwindigkeit, manchmal leicht ins Schaukeln gekommen
ist, wollten wir die vorderen Stossdämpfer erneuern lassen. Die USA ist ja
bekanntlich die Autonation Nummer 1 der Welt. Somit könnte man eigentlich
erwarten, dass dies auch auf die Reparaturwerkstätten zutreffen sollte. Es gibt
hier natürlich die absoluten Toppgaragen, doch die sind dünn gesät
und für uns Touristen schwer zu finden. Nachdem wir beim Getriebeölwechsel,
damals noch in Wisconsin, eine Niete gezogen hatten, waren wir nun vorsichtiger
geworden.
Nach einem Telefongespräch mit Layne, einem Profitrucker,
meldeten wir uns in der von ihm empfohlenen Garage an. Der einfache Auftrag an
die Garage lautete: Stossdämpfer vorne auswechseln, Spur kontrollieren, Getriebeöldichtung
erneuern und die Vorderräder mit den hinteren auswechseln. Zum Wechseln
der Räder und dem Auswuchten mussten wir zuerst zu einem Pneuspezialisten
gehen, denn "unsere" Garage konnte das nicht. Jeder ist hier der Spezialist,
aber leider nur auf seinem kleinen Gebiet. Die Stossdämpferauswechslung
und die weiteren kleineren Arbeiten wurden dann sauber und korrekt ausgeführt,
nur dauerte dies länger, als einen ganzen Tag. Kein Problem, denn wir konnten
im MOMObil bleiben und wurden über Nacht,
einfach auf dem Garagenareal eingeschlossen. Die einzige Bedingung von Seiten
der Garagenleitung war, wir sollten das Wohnmobil in der Nacht besser nicht verlassen,
da wir sonst bestimmt Probleme mit ihren beiden scharfen Wachhunden bekommen würden. Mit
den ausgeführten Arbeiten waren wir sehr zufrieden, was eigentlich doch erstaunt,
wenn man einen Blick auf die "Ordnung" dieses Garagenbetriebes wirft.
Besuch
bei Paris und Layne Die
Beiden haben wir Ende September im Yellowstone Nationalpark kennen gelernt. Die
Chemie zwischen uns hatte sofort gestimmt, doch wie es auf unserer Reise immer
wieder ist, unser Weg geht nach Norden und ihrer nach Süden, oder umgekehrt.
Damals beim Abschied versprachen wir, sie in Arizona zu besuchen. Weil beide berufstätig
sind, richteten wir es so ein, dass unser Besuch auf ein Wochenende viel. Am Freitagabend
wurden wir, nach typisch amerikanischer Art, zu einem reichhaltigen BBQ (Grillessen)
eingeladen. Anschliessend offerierten wir, dass wir Ihnen am Samstag gerne
unsere Arbeitskraft zur Verfügung stellen würden. Dazu muss ich vielleicht
noch sagen, dass die Beiden ein sehr grosses Grundstück, mit zwei Weiden
und sechs Pferden besitzen.
Also, nach anfänglich leichtem Unverständnis
ihrerseits, wir seien schliesslich ihre Gäste, waren sie bereit, uns etwas
Arbeit anzuvertrauen. Yvonne half in der Gartenpflege, ich würde dem eher
jäten sagen, mit. Ich selber kümmerte mich um die beiden Pferdewiesen.
Die Pferdeäpfelhaufen mussten grossflächig verteilt werden. Für
einen kleinen Teil brauchte es die Gabel, doch mehrheitlich war ich mit ihrem
Golfcart und einem speziellen Rechen unterwegs. Zeitweise hatte ich sogar
Begleitung auf meinen langen Runden. Einer der Hunde, oder Yvonne, als sie mit
ihrer Arbeit fertig war, begleitete mich zwischendurch, um mich etwas zu unterhalten.
Für
mich und Yvonne war das hier eine Abwechslung, jedoch für Paris und Layne
eine ungewollte Überraschung, denn dass ihr Besuch bei ihnen mithilft, kennen
sie absolut nicht. Am
Samstagabend luden wir die Beiden zum Essen ein. Auch das, aber wieder ganz unamerikanisch,
denn Yvonne nahm Paris' supermoderne Küche in Beschlag und zauberte, wie
von ihr gewohnt, ein leckeres, europäisches Essen auf den Tisch. Es wäre
ja auch stumpfsinnig gewesen, in unserer kleinen MOMObil-Küche
zu kochen und ihren wunderschönen Aussenessplatz, direkt am grossen Swimmingpool,
nicht zu benützen. Bevor
wir uns endgültig verabschiedeten, hatten wir noch die Gelegenheit, mit dem
Statussymbol eines stolzen Amerikaners, einer alten Corvette, eine kurze Runde
zu drehen. Mit dem tiefen Dröhnen des Auspuffs und dem Fahrtwind in den
Haaren, kam zeitweise sogar bei mir und das immer mehr, ein gewisses Verständnis
für die Autoverrücktheit der Menschen dieses Landes auf.
Wir
hatten einen Riesenspass mit Paris und Layne und hoffen, dass die Beiden ihr Versprechen
einlösen und uns im Sommer 2007, auf den Great Lakes besuchen werden.
Organ
Pipe Cactus National Monument Nach
dem unterhaltsamen Wochenende, bei Paris und Layne, fuhren wir weiter südwärts.
Kakteen bestaunen war jetzt angesagt. Und wirklich, inmitten von prächtigen
Ungetümen, fanden wir auf dem Organ Pipe Cactus National Monument, eine perfekte
Übernachtungsmöglichkeit. Dieser Park liegt im südlichen Arizona,
direkt an der mexikanischen Grenze und ist ein nationales Wahrzeichen. Den Status
eines National Monuments bekam er schon 1937. Der Park
ist nach dem Organ Pipe Cactus (Orgelpfeifenkaktus) benannt, welchen es innerhalb
der USA nur noch in diesem Park und in seiner näheren Umgebung gibt. Der
Orgelpfeifenkaktus kann bis zu 7 Meter hoch werden und ist somit der zweitgrößte
Kaktus der Welt. Sein Durchmesser beträgt 12 bis 20 cm. Der Orgelpfeifenkaktus
wächst nicht mit nur einem Stamm, wie der Saguaro Kaktus, sondern bildet
viele Stämme, welche so an eine Orgel erinnern. Hier
gibt es, wie schon erwähnt und was mich persönlich noch mehr beeindruckte,
die übergrossen Saguaro Kakteen. Sie sind auch unter dem Namen Riesenkaktus,
oder Kandelaberkaktus bekannt. Es sind die mächtigsten aller heute noch
existierenden Kakteen, die sich im Alter zu einer beeindruckenden Kandelabersäule
von über 15 m Höhe und 1 m Durchmesser entwickeln können. Das erreichbare
Alter wird mit über 200 Jahren angegeben. Ein Exemplar, am Eingang des Botanischen
Gartens auf Mallorca, soll über 300 Jahre alt sein. Dabei wächst er
zuerst sehr langsam und nach 10 Jahren hat er erst eine Höhe von nur etwa
10 cm erreicht. Die typischen Seitentriebe bilden sich frühestens nach 60
Jahren. Ein ausgewachsener Kandelaberkaktus kann, als Reserve für längere
Trockenzeiten, über unglaubliche 3000 Liter Wasser im Gerüst seines
Stammes speichern. Dieses nutzt zum Beispiel auch der Gilaspecht, indem er seine
Nisthöhlen in den Stamm des Saguaros hämmert und dort sein Nest in der
wassergekühlten Höhlenwand baut. Auf
verschiedenen Wanderungen und Fahrradtouren erkundeten wir einen grossen Teil
dieses eindrücklichen Parkes. Aus den eingeplanten zwei bis drei Tagen, ergaben
sich dann ganze zwei Wochen. Ausser übers Wochenende, waren wir praktisch
noch die einzigen Anwesenden.
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